Johannes Nepumuk
Johannes Welflin oder Wolfflin (1350-1393) war Sohn eines Richters und 1369 kaiserlicher Notar im Erzbistum Prag. 1380 zum Priester geweiht, erwarb er in Padua ein Doktorat in kanonischem Recht und wurde bald nach seiner Rückkehr nach Prag einer der Generalvikare des Erzbischofs Johannes von Jenštejn.
Während des Großen Abendländischen Schismas (1378-1417) kam es zu Konflikten zwischen der weltlichen und kirchlichen Macht. König Wenzel IV. versuchte, das Gebiet des Erzbistums durch eine neue Bistumsgründung zu beschneiden. Johannes Nepomuk nutzte die Abwesenheit des Monarchen und verhinderte eine dazu nötige Personalie. Im Beisein des Königs wurde er verhaftet und in die Moldau geworfen.
Der verbreiteten Legende nach sei Johannes Nepomuk der Beichtvater der Königin Johanna gewesen und habe sich geweigert, ihre Geheimnisse dem eifersüchtigen Wenzel preiszugeben, weswegen dieser ihn ermorden ließ.
Johannes Nepomuks Leichnam kennzeichneten sechs Flammen, als man ihn aus der Moldau barg, weswegen er immer mit einem Strahlenkranz aus sechs Sternen abgebildet sieht. Er wurde im Prager Veitsdom bestattet.