Jetzt: Sr. Maria Petra Grünert - "Herr, lehre uns beten" (Lk 11,1), 5. Teil.
Sr. Maria Petra Grünert - "Herr, lehre uns beten" (Lk 11,1), 5. Teil.

Evangelium des Tages

Apostelgeschichte 22,30.23,6-11.

In jenen Tagen, als der römische Oberst genau wissen wollte, was die Juden Paulus vorwarfen, ließ er ihn am nächsten Tag aus dem Gefängnis holen und befahl, die Hohepriester und der ganze Hohe Rat sollten sich versammeln. Und er ließ Paulus hinunterführen und ihnen gegenüberstellen.
Da Paulus aber wusste, dass der eine Teil zu den Sadduzäern, der andere zu den Pharisäern gehörte, rief er vor dem Hohen Rat aus: Brüder, ich bin Pharisäer und ein Sohn von Pharisäern; wegen der Hoffnung und wegen der Auferstehung der Toten stehe ich vor Gericht.
Als er das sagte, brach ein Streit zwischen den Pharisäern und den Sadduzäern aus und die Versammlung spaltete sich.
Die Sadduzäer behaupten nämlich, es gebe weder Auferstehung noch Engel noch Geist, die Pharisäer dagegen bekennen sich zu alldem.
Es erhob sich ein lautes Geschrei und einige Schriftgelehrte aus dem Kreis der Pharisäer standen auf und verfochten ihre Ansicht. Sie sagten: Wir finden nichts Schlimmes an diesem Menschen. Vielleicht hat doch ein Geist oder ein Engel zu ihm gesprochen.
Als aber der Streit heftig wurde, befürchtete der Oberst, sie könnten Paulus zerreißen. Daher ließ er die Wachtruppe herabkommen, ihn mit Gewalt aus ihrer Mitte herausholen und in die Kaserne bringen.
In der folgenden Nacht aber trat der Herr zu Paulus und sagte: Hab Mut! Denn so wie du in Jerusalem meine Sache bezeugt hast, sollst du auch in Rom Zeugnis ablegen.

ps 16(15),2.5.7-8.9-11a.

Ich sagte zum HERRN: Mein Herr bist du,
mein ganzes Glück bist du allein.
Der HERR ist mein Erbteil, er reicht mir den Becher,
du bist es, der mein Los hält.

Ich preise den HERRN, der mir Rat gibt,
auch in Nächten hat mich mein Innerstes gemahnt.
Ich habe mir den HERRN beständig vor Augen gestellt,
weil er zu meiner Rechten ist, wanke ich nicht.

Darum freut sich mein Herz und jubelt meine Ehre,
auch mein Fleisch wird wohnen in Sicherheit.
Denn du überlässt mein Leben nicht der Totenwelt;
du lässt deinen Frommen die Grube nicht schauen.
Du lässt mich den Weg des Lebens erkennen.

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 17,20-26.

In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und sprach:
Heiliger Vater, ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben.
Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.
Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins sind, wie wir eins sind,
ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und sie ebenso geliebt hast, wie du mich geliebt hast.
Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor Grundlegung der Welt.
Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habe dich erkannt und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast.
Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und ich in ihnen bin.

Symeon der Neue Theologe

Du, der du erhöht beim Vater bist und bei uns, […]
du hast uns das Licht deiner makellosen Herrlichkeit gezeigt.
Gib es mir, ja, auch jetzt wieder, damit es mich nicht mehr verlässt!
Gib, dass ich dich, o [ewiges] Wort, immer in diesem Licht betrachte,
um deine unzugängliche Schönheit so zu erfassen, wie sie ist,
die, da sie völlig unbegreiflich bleibt,
meinen Verstand erschüttert, meinen Geist überwältigt
und in meinem Herzen das Feuer deiner Liebe entzündet!

Es ist dieses Licht, das sich als Flamme des göttlichen Verlangens entfaltet,
und mich noch deutlicher deine Herrlichkeit, o Gott, erkennen lässt.
Diese Herrlichkeit, so flehe ich anbetend, Sohn Gottes, gewähre mir
jetzt und in Zukunft, damit ich sie für immer besitze
und durch sie dich, o Gott, in Ewigkeit schauen kann! […]

Ja, du mitfühlender, gütiger und sanfter Hirte,
der du das Heil aller willst, die an dich glauben,
hab Erbarmen und erhöre dieses Gebet, das ich an dich richte:
Zürne nicht, wende dein Angesicht nicht von mir ab,
sondern lehre mich, deinen Willen zu erfüllen,
denn ich strebe nicht danach, dass mein Wille geschehe,
sondern der deine, um dir zu dienen, Barmherziger!

Ich flehe dich an, hab Erbarmen, der du deinem Wesen nach barmherzig bist,
und tue, was für meine arme Seele nützlich ist,
denn du allein bist ein menschenfreundlicher Gott,
unerschaffen, ohne Ende, allmächtig, wahrhaftig,
Leben und Licht derer, die dich lieben,
und von dir, Menschenfreund, so sehr geliebt werden!
Lass mich zu ihnen gehören, Meister,
und deiner göttlichen Herrlichkeit teilhaftig werden;
mach mich zum Miterben!
Denn dir, dem Vater, mit deinem gleich-ewigen Sohn
und dem göttlichen Geist sei die Herrlichkeit in alle Ewigkeit. Amen.

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