Jetzt: Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp - Was wir glauben - der Katechismus erklärt. Teil 65
Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp - Was wir glauben - der Katechismus erklärt. Teil 65

Synodalforum III

"Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche"

"Das Forum beleuchtet die Rolle der Frau in der Kirche. Mit dem Synodalen Weg geht es um die Frage, wie die Relevanz von Glaube und Kirche wieder in die gesellschaftliche Debatte eingebracht und gleichzeitig Antworten auf innerkirchliche Fragen gegeben werden können. Das geht nur in einer Gemeinsamkeit von Frauen und Männern in der Kirche, was sich bereits jetzt an vielen engagierten Frauen in Leitungsfunktionen im kirchlichen Bereich zeigt. […] Dabei steht die Frage nach der Öffnung der Weiheämter auch für Frauen im Raum. Im Handlungstext 'Leitung von Pfarreien, Gemeinden und pastoralen Räumen' des Forums heißt es dazu: 'Der folgende Handlungstext […] formuliert konkrete Vorschläge in Bezug auf verschiedene kirchliche Ebenen und Bereiche'. (Quelle: www.synodalerweg.de)

Mitglieder des Forums

Antworten von Papst Franziskus

Fünf Kardinäle haben Papst Franziskus zu Themen des Synodalen Weges gefragt. Diese sind als "Zweifel" (lat. "dubia") formuliert, zu denen eine offizielle Klärung erbeten wird. Papst Franziskus hat am 02.10.2023 seine Antworten veröffentlicht (Volltext: Vatican News).

Einer der "Zweifel" betrifft konkret die Inhalte des Synodalforums III. Hier haben wir Frage und Antwort zusammengefasst.

Frage:

Kann die Priesterweihe auch Frauen gespendet werden?

"Einige Prälaten" vertreten die These, dass die Theologie der Kirche sich geändert habe und die Priesterweihe nun auch für Frauen zulässig sein sollte. Die Kardinäle fragen vor diesem Hintergrund, ob die Lehre der Kirche zum Priestertum noch als unveränderlich betrachtet werden sollte. Konkret werden hierbei die Schriften des Zweiten Vatikanischen Konzils "Lumen Gentium" und Presbyterorum Ordinis genannt sowie das Apostolische Schreiben "Ordinatio Sacerdotalis" des Heiligen Johannes Paul II.

Antwort:

Der Papst bekräftigt, dass die Priesterweihe Männern vorbehalten ist und betont: "Das allgemeine Priestertum der Gläubigen und das Amtspriestertum unterscheiden sich wesentlich." Gleichzeitig hebt er hervor, dass dies nicht bedeutet, Frauen zu diskriminieren, sondern die Notwendigkeit betont, Frauen auf unterschiedliche Weisen in die Leitung der Kirche einzubeziehen. Er stellt klar, dass die Lehre von Johannes Paul II. zur Priesterweihe von Frauen nach wie vor gültig ist und nicht Gegenstand freier Diskussion oder Änderung. Frauen können nicht zu Priestern geweiht werden.

Lehramtliche Aussagen der Kirche, ob Frauen zu Priestern geweiht werden dürfen

"Damit also jeder Zweifel bezüglich der bedeutenden Angelegenheit, die die göttliche Verfassung der Kirche selbst betrifft, beseitigt wird, erkläre ich kraft meines Amtes, die Brüder zu stärken (vgl. Lk 22,32), daß die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und daß sich alle Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben", hält Papst Johannes Paul II. 1994 in seiner Enzyklika "Ordinatio sacerdotalis" fest.

Hier können Sie die Enzyklika lesen und herunterladen

"Ein weiterer Beweis der Mühe, die Johannes Paul II. für die Prüfung dieser Frage aufgebracht hat, ist die vorausgehende Beratung mit den Vorsitzenden jener Bischofskonferenzen, die mit der Problematik besonders befasst waren. Alle ohne Ausnahme erklärten mit voller Überzeugung, dass die Kirche aus Gehorsam gegenüber dem Herrn keine Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu erteilen." 

"Nur dank ihrer Verwurzelung in Jesus Christus, ihrem Gründer, kann die Kirche der ganzen Welt Leben und Heil bringen. Diese Verwurzelung erfolgt in erster Linie durch die Sakramente, deren Mitte die Eucharistie ist. Von Christus eingesetzt, sind die Sakramente Grundsäulen der Kirche, die sie fortwährend als seinen Leib und seine Braut auferbauen", hat der aktuelle Präfekt der Glaubenskongregation, der Jesuit Luis Ladaria, in seinem Schreiben "Zu einigen Zweifeln über den definitiven Charakter der Lehre von 'Ordinatio sacerdotalis'" 2018 klargemacht.

Das Schreiben können Sie hier lesen und herunterladen

"Diese Lehre fordert eine endgültige Zustimmung, weil sie, auf dem geschriebenen Wort Gottes gegründet und in der Überlieferung der Kirche von Anfang an beständig bewahrt und angewandt, vom ordentlichen und universalen Lehramt unfehlbar vorgetragen worden ist (vgl. II. Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution "Lumen gentium", 25,2).

Antwort der Glaubenskongregation hier vollständig lesen

"Wenn gesagt wird, dass der Priester 'Christus das Haupt' darstellt, dann bedeutet das vor allem, dass Christus die Quelle der Gnade ist: Er ist das Haupt der Kirche, denn er hat 'die Kraft, allen Gliedern der Kirche Gnade einzuflößen'", heißt es im Nachsynodalen Schreiben "Querida Amazonia" von Papst Franziskus. Nur inniges Gebet könne Priesterberufungen überhaupt erst möglich machen und fördern. Damit erteilt auch Franziskus der Priesterweihe für Frauen und verheiratete Männer eine Absage (vgl. QA 103). Das Schreiben wurde im Nachgang der Amazonas-Synode (6. bis 27. Oktober 2019) verfasst und am 12. Februar 2020 veröffentlicht.

"Querida Amazonia" hier lesen und herunterladen

Unsere Beiträge zu diesem Thema:

Frau Prof. Dr. Katharina Westerhorstmann ist seit 2020 von der Deutschen Bischofskonferenz benanntes Mitglied der Synodalversammlung des Synodalen Weges und gewähltes Mitglied des Synodalforums 4: "Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft". In diesem Ausschnitt antwortet sie einer Hörerin auf die Frage, warum Frauen in der Kirche nicht mehr Wertschätzung bekommen. 

Frauen müssten genau wie Männer doch endlich zu Priesterinnen geweiht werden dürfen. Dieser Forderung können sich die meisten Getauften im Westen anschließen. Auch nach Jahren des vergeblichen Kampfes um das Weiheamt für Frauen nimmt das Engagement dafür nicht ab – im Gegenteil. Warum geben die kirchlichen Autoritäten in dieser offenbar so entscheidenden Frage nicht nach? Ist es patriarchaler Machterhalt? Halsstarrigkeit? Frauenfeindlichkeit? Die Autorin Claudia Sperlich hat unvoreingenommen recherchiert und unzählige neutestamentliche, historische und theologische Gründe zutage gefördert. Ihr Vortrag ist eine unverzichtbare Argumentationshilfe rund um die heiße Frage, warum es keine katholischen Priesterinnen gibt.

George Weigel ist wissenschaftlicher Leiter des "Ethics and Public Policy Center" in Washington. Ihm wurden 18 Ehrendoktorwürden verliehen und der päptstliche Orden "Pro Ecclesia et Pontifice".

"Das, was die Frau zu geben hat, muss aus der Perspektive betrachtet werden, wer die Frau IST", zitiert Sara Gallardo die Philosophin und Heilige Edith Stein. 

Videobeiträge von Programmdirektor Pfarrer Dr. Richard Kocher

5-teilige Predigtreihe zum Thema Frauenpriestertum

Die Kirche ist eine Frau, der Priester als Stellvertreter Gottes ein Mann. Kann man das so sagen? Die Bibel spricht klar von Jesus als Bräutigam. Doch was bedeutet das und vor allem: Was glauben wir? Entscheiden Sie selbst. Pfarrer Richard Kocher zeichnet ein klares Bild der Symboliken und Zeichenhandlungen Jesu in seiner Predigtreihe zum Frauenpriestertum.  Zu den Predigten